British Airways Entschädigung bei Flugverspätung: unser Ratgeber 2025

Sie möchten wissen, wann und wie Sie von British Airways eine Entschädigung für Ihre Flugverspätung erhalten? In diesem Artikel zeigen wir Ihnen alle verfügbaren Wege zur Flugentschädigung – von den rechtlichen Grundlagen bis zur tatsächlichen Auszahlung. Sie erfahren, unter welchen Bedingungen British Airways 250 bis 600 € zahlen muss und wie Sie an Ihr Geld kommen.

Einen schnellen Einstieg finden Sie in unserem Überblickskapitel. Dort erklären wir kurz und knapp die wichtigsten Schritte von der Prüfung bis zum Einfordern der Flugentschädigung. Im weiteren Artikel erfahren Sie dann im Detail:

• wie Sie Ihren Anspruch auf eigene Faust verfolgen können;
• wann sich die Hilfe eines Fluggastportals empfiehlt;
• welche anderen Wege zur Durchsetzung Ihrer Forderung gegen British Airways offenstehen.

Suchen Sie daneben Informationen zu Ihren Rechten bei Verspätungen außer Ihrem Entschädigungsanspruch? Dann empfehlen wir Ihnen zusätzlich diesen Artikel:

Haben Sie ansonsten eine konkrete Frage zur Verspätung oder Annullierung Ihres British Airways Fluges? Schauen Sie in unsere FAQ-Sektion oder nutzen Sie unseren Live-Chat für schnelle Hilfe zu Ihrem speziellen Anliegen.

Überblick zur Flugentschädigung von British Airways

Hier erfahren Sie kompakt, wie Sie bei Verspätungen auf British Airways Flügen zu Ihrer Entschädigung kommen. Diese drei Schritte führen Sie zum Ziel:

1. Voraussetzungen der Flugentschädigung klären

Ein Anspruch auf Entschädigung gegen British Airways besteht, wenn:

• Sie bei der Ankunft am endgültigen Zielort Ihrer Reise eine Verspätung von mindestens drei Stunden haben. Dabei ist nur die Gesamtverspätung am Ziel relevant, nicht die Verzögerung beim Start oder bei Zwischenstopps.
• Ihr British Airways Flug entweder unter die EU-Fluggastrechteverordnung oder das spiegelbildliche britische Gesetz fällt („UK261„). Dies ist der Fall bei:
  • Flügen mit Startflughafen in der EU (nach EU-Verordnung) &
  • Flügen mit Start- oder Zielflughafen im Vereinigten Königreich (nach UK261).
• die Verspätung nicht auf außergewöhnlichen Umständen beruht. Darunter fallen hauptsächlich Fälle höherer Gewalt. Normale technische Probleme oder organisatorische Schwierigkeiten von British Airways gelten meist nicht als außergewöhnlich – es sei denn, sie wurden von Dritten verursacht.

Sind diese Hauptvoraussetzungen erfüllt, stehen Ihre Chancen auf Entschädigung gut. Es gibt noch einige weitere Bedingungen. Meistens sind diese aber erfüllt, außer wenn Sie zum Beispiel eine Entschädigung wegen eines über drei Jahre alten Fluges geltend machen. Denn der Anspruch verjährt nach drei Jahren.

2. Entschädigungshöhe ermitteln

Die Höhe Ihrer Entschädigung bei British Airways richtet sich nach der Flugstrecke und dem Abflugort. Bei Flügen aus der EU gelten nach Artikel 7 der EU-Verordnung diese Beträge pro Person: 250 € (Flüge bis 1.500 km), 400 € (bis 3.500 km) und 600 € (längere Strecken auf Interkontinentalflügen). Bei Abflug aus Großbritannien oder bei dortiger Landung auf einem Flug aus einem Drittstaat gebühren Ihnen nach UK261 entsprechend 220 £, 350 £ oder 520 £ je nach Distanz.

Möchten Sie wissen, welche Entschädigung Ihnen für Ihren verspäteten British Airways Flug konkret zusteht? Unser Entschädigungsrechner ermittelt den Betrag kostenlos:

3. Für British Airways Flug Entschädigung erhalten

Wie Sie am besten zu Ihrer Entschädigung kommen, hängt von der Klarheit Ihres Falls ab. Die durchwachsene Zahlungsmoral von British Airways macht es nötig, den effektivsten Weg sorgfältig zu wählen.

Bei eindeutigen Fällen, etwa bei gewöhnlichen technischen Problemen, können Sie die Airline direkt kontaktieren – beispielsweise per E-Mail. Nutzen Sie dafür unser vorbereitetes Musterschreiben:

Bei komplexeren Fällen empfehlen sich andere Wege. Sie können sich an eine Schlichtungsstelle wenden, selbst klagen oder ein Fluggastportal einschalten. Als solches zahlt Ihnen zum Beispiel Ersatz-Pilot bereits nach 1-3 Tagen Ihre Entschädigung aus. Andere Anbieter wie Flightright arbeiten auf Erfolgsbasis und zahlen erst nach erfolgreicher Durchsetzung gegenüber British Airways. Die Vor- und Nachteile jeder Option erläutern wir ausführlich weiter unten.

I. Wann British Airways bei Verspätungen entschädigen muss

In diesem Abschnitt erläutern wir die Bedingungen, unter denen British Airways Ihnen eine Entschädigung für Ihre Flugverspätung schuldet. Dies sind die wichtigsten Punkte:

1. Im Kurzüberblick finden Sie die zentralen Voraussetzungen auf einen Blick.

Im Anschluss erklären wir jeden Aspekt im Detail:

2. Wann gelten die EU-Fluggastrechte und UK261 für British Airways Flüge?

3. Wie lange muss die Verspätung mindestens dauern?

4. Wann kann sich British Airways auf außergewöhnliche Umstände berufen?

5. Welche weiteren Voraussetzungen müssen Sie beachten?

1. Das Wichtigste zu den Voraussetzungen im Überblick

Ein Anspruch auf Entschädigung gegen British Airways besteht entweder nach EU-Verordnung oder nach britischem Recht (UK261) unter diesen Hauptbedingungen:

1. Es liegen keine außergewöhnlichen Umstände vor. British Airways beruft sich hierauf etwa bei extremen Wetterbedingungen, Streiks des Flughafenpersonals oder behördlichen Anordnungen. Reguläre technische Probleme erkennt die Airline meist nicht als außergewöhnlichen Umstand an.
2. Der Flug unterliegt den Fluggastrechten. Dies ist der Fall bei:
   • Flügen aus der EU (nach EU-Verordnung)
   • Flügen aus dem UK (nach UK261)
   • Flügen in die EU (nach EU-Verordnung) Details hierzu finden Sie hier.
3. Die Verspätung am Zielort beträgt mindestens 3 Stunden. Entscheidend ist der Moment, in dem sich die Flugzeugtüren am endgültigen Zielflughafen öffnen. Verzögerungen beim Start oder an Zwischenstopps sind nicht ausschlaggebend (mehr zur Berechnung hier).

Möchten Sie schnell und verlässlich prüfen, ob Ihr British Airways Flug Sie zu einer Entschädigung berechtigt? Unser Entschädigungsrechner gibt Ihnen in wenigen Minuten eine fundierte Einschätzung – kostenlos und ohne Registrierung:

Weitere Wege zur Anspruchsprüfung

Sie können auch andere Dienste für eine zweite Meinung nutzen. EUclaim beispielsweise bietet wie wir eine direkte Online-Prüfung ohne Registrierung. Größere Fluggastportale wie Flightright, Skycop oder Airhelp fordern dagegen vorab persönliche Daten. Wir empfehlen vor der Nutzung einen Vergleich der verschiedenen Anbieter.

Die britische Civil Aviation Authority (CAA) und die deutschen Verbraucherzentralen bieten ebenfalls kostenlose Prüftools. Diese untersuchen allerdings nur einen Teil der Voraussetzungen. Insbesondere fehlt eine automatisierte Prüfung anhand von Flugdatenbanken zu möglichen außergewöhnlichen Umständen. Das macht diese Tools nach unserer Einschätzung weniger aussagekräftig als die spezialisierter Fluggastportale.

2. Wo greifen die Fluggastrechte bei British Airways Flügen?

a. Die zwei maßgeblichen Regelwerke

Bei British Airways müssen Sie seit dem Brexit zwei verschiedene Regelwerke beachten: Die EU-Fluggastrechteverordnung und die korrespondierende britische Regelung. Letztere ist ein spiegelbildliches Gesetz des Vereinigten Königreiches, welches die europäischen Fluggastrechte in nationales britisches Recht überführt und den Anwendungsbereich dabei ausweitet. Die Langfassung der britischen Kodifikation trägt den Titel The Air Passenger Rights and Air Travel Organisers‘ Licensing (Amendment) (EU Exit) Regulations 2019 (S.I. 2019/278). Das Gesetz ist hier veröffentlicht. Als Kurzbezeichnung hat sich UK261 eingebürgert – in Anlehnung an die Kurzform der EU-Fluggastrechte-Verordnung Nr. 261/2004 oder EU261.

Die Fluggastrechte-Verordnung VO (EG) Nr. 261/2004 (kurz: EU261) und UK261 gewähren Ihnen die gleichen Rechte, aber gelten jeweils für verschiedene Flugstrecken.

Die UK261-Regelung greift bei allen Flügen, die in Großbritannien starten (Art. 3 Abs. 1 lit. a UK261). Die EU-Verordnung gilt für Flüge aus der EU sowie für Flüge in die EU, wenn sie von einer EU-Airline durchgeführt werden.

Konkret bedeutet das für Ihre British Airways Flüge:

• Flüge aus der EU: Es gilt die europäische Fluggastrechte-Verordnung, EU261.
• Flüge aus Großbritannien in die EU: Es gilt EU261.
• Flüge aus Großbritannien zu anderen Zielen: Es gelten britische Fluggastrechte, UK261.
• Flüge aus Drittstaaten nach Großbritannien: Es gilt UK261.
• Sonstige Flüge aus Drittstaaten in die EU oder in Drittstaaten: Keine Entschädigung, da außerhalb des Anwendungsbereichs beider Gesetzeswerke.

Bei mehrteiligen Flügen gilt: Wurden alle Teilstrecken als Einheit gebucht, zählt der erste Abflugort für die Bestimmung des anwendbaren Rechts (Art. 3 Abs. 1A UK261 bzw. entsprechende Rechtsprechung des EuGH zur EU-Fluggastrechteverordnung).

Mehr Details zur Anwendung der Fluggastrechte in verschiedenen Ländern finden Sie in unserem allgemeinen Artikel zur Entschädigung bei Flugverspätungen.

b. Fluggastrechte in verschiedenen Ländern

Die EU-Fluggastrechteverordnung gilt auch in Island, Liechtenstein und Norwegen (EWR-Länder) sowie der Schweiz (durch Beschlüsse des Gemischten Luftverkehrsausschusses).

Für British Airways Flüge bedeutet das: Ein Flug von London nach Zürich fällt unter die UK261-Regelung, während ein Flug von Zürich nach London der EU-Verordnung unterliegt. Die Rechte sind in beiden Fällen gleich.

d. Besonderheiten bei Umsteigeverbindungen

Bei mehrteiligen Flügen mit British Airways gilt eine wichtige Regel: Wurde die gesamte Verbindung als Einheit gebucht, zählt der erste Abflugort. Startet der erste Flug also in Großbritannien, greift UK261 für die gesamte Reise – auch wenn die Verspätung erst auf einer späteren Teilstrecke außerhalb Europas auftritt.

Ein bedeutender Sonderfall besteht bei Flügen zwischen zwei Drittländern mit Zwischenstopp in Großbritannien oder der EU: Fliegt ein Passagier etwa von New York über London nach Dubai, wird dies rechtlich wie ein Direktflug USA-Dubai behandelt. Weder UK261 noch EU-Fluggastrechte greifen dann, weil weder der ursprüngliche Startpunkt noch das Endziel in den Geltungsbereichen liegen.

Bei Verspätungen auf einem britischen Zubringerflug haftet British Airways auch, wenn dadurch ein Anschlussflug außerhalb Europas verpasst wird. Verspätet sich also der British Airways Flug von London nach Frankfurt und verpassen Reisende dadurch ihren Weiterflug mit Lufthansa nach Singapur, haben sie bei gemeinsamer Buchung Anspruch auf Entschädigung. Weitere Szenarien bei Umsteigeverbindungen finden Sie hier.

Außerhalb von EU und UK existieren nur wenige vergleichbare Regelungen. Lediglich Kanada (seit 2020) und Indien haben ähnliche, wenn auch weniger weitreichende Fluggastrechte eingeführt. Die USA beispielsweise sehen keine pauschalen Entschädigungen bei Verspätungen vor.

3. Nötige Ankunftsverspätung

In diesem Abschnitt erfahren Sie mehr über:

a. Grundlagen der Ankunftsverzögerung – Welche Zeitpunkte maßgeblich sind.
b. Nachweisfragen – Was tun, wenn British Airways die Länge der Verspätung anzweifelt.
c. Komplexe Reiseketten – Besondere Regeln bei Umsteige- und Anschlussflügen.
d. Alternativziele – Rechtslage bei Flughafenwechseln und Umleitungen.

a. Grundlagen zur Ermittlung der relevanten Ankunftsverzögerung

Der Entschädigungsanspruch entsteht erst ab einer Mindestankunftsverspätung von drei Stunden. Diese Rechtsfolge wurde in der wegweisenden Sturgeon-Entscheidung des EuGH begründet (19. November 2009, C-402/07; C-432/07). Das Gericht stellte fest, dass erhebliche Verzögerungen bei der Ankunft für Passagiere ähnliche Nachteile wie komplette Flugausfälle verursachen. Folglich muss auch bei gravierenden Verspätungen die Entschädigungsregelung aus Artikel 7 der Fluggastrechte-Verordnung angewandt werden.

Für die Zeitberechnung kommt es auf zwei Momente an:

1. Die geplante Ankunftszeit laut Ihrer British Airways Buchungsbestätigung
2. Die tatsächliche Ankunftszeit, definiert als Moment, in dem die erste Flugzeugtür am Zielort geöffnet wird

Der zeitliche Abstand zwischen diesen Punkten bildet die maßgebliche Ankunftsverspätung. Start- und Endpunkt des so gemessenen Zeitabstands wurden vom EuGH in seinem Urteil vom 4. September 2014 (C-452/13) präzisiert und gelten seitdem verbindlich für die Berechnung.

Entscheidend ist stets die Verspätung am letzten Ziel Ihrer Reise – egal ob Sie direkt fliegen oder umsteigen. Selbst wenn Ihr erster Flug stark verspätet startet, aber Ihr Anschlussflug am Ende pünktlich ankommt, besteht kein Anspruch auf Entschädigung (vgl. EuGH, Urteil vom 20. Februar 2013, C-11/11).

b. Wenn British Airways die Dauer der Verspätung anzweifelt

Bei eindeutigen Verspätungen weit über drei Stunden entstehen in der Praxis selten Streitfälle. Auch British Airways wird solche offensichtlichen Verzögerungen kaum bestreiten, zumal sie in gängigen Flugdatenbanken dokumentiert sind. Anders sieht es aus, wenn die Verspätung nahe an der 3-Stunden-Marke liegt. Hier argumentiert die Airline häufig, dass der kritische Schwellenwert nicht erreicht wurde.

Zum Beweisproblem: Nach geltender Rechtslage liegt die Beweislast beim Fluggast, der belegen muss, dass die Verspätung mindestens 180 Minuten betrug. Dies kann zur Herausforderung werden, wenn British Airways beispielsweise anführt, dass die erste Tür bereits nach 175 Minuten geöffnet wurde. Ohne stichhaltige Nachweise könnten Sie Ihren Anspruch verlieren.

Effektive Nachweismöglichkeiten:
Um Ihre British Airways Verspätung zu dokumentieren, eignen sich:

• Daten aus professionellen Flugtracking-Diensten wie Flightradar24, Flightstats oder unsere eigene Datenbank.
• Zeitgestempelte Handy-Fotos vom Anzeigebildschirm am Ankunftsgate.
• Aussagen von Mitreisenden, die als Zeugen dienen können.
• Offizielle Verzögerungsbestätigungen von British Airways selbst oder von Servicemitarbeitern am Flughafen.

Eine schnelle und zuverlässige Überprüfung der tatsächlichen Ankunftszeit Ihres British Airways Fluges bietet unser Entschädigungsrechner:

c. Was bei komplexen Flugrouten mit British Airways zu beachten ist

Bei mehrteiligen British Airways Verbindungen ist stets die Gesamtverzögerung am finalen Reiseziel maßgeblich. Zwischenzeitliche Verspätungen auf einzelnen Teilstrecken spielen nur dann eine Rolle, wenn sie am Ende zu einer Ankunftsverspätung von mindestens drei Stunden führen. Ein typischer Fall: Sie fliegen von London über Madrid nach Rio de Janeiro, verpassen wegen eines verspäteten ersten Fluges Ihren Anschluss und erreichen Brasilien deutlich später als geplant. Entscheidend ist hier die Verspätung in Rio, nicht die in Madrid.

Wichtig dabei: Die gesamte Reise muss als einheitliche Buchung bei British Airways oder ihren Partnern erfolgt sein. Nach der relevanten Rechtsprechung (analog zum EuGH-Urteil C-502/18 vom 11. Juli 2019) ist es unerheblich, ob ein Anschlussflug von British Airways selbst oder einem oneworld-Partner wie Iberia durchgeführt wird. Sie können British Airways direkt belangen, wenn die Airline für das erste verspätete Segment verantwortlich war, das die Kettenreaktion auslöste.

d. Umleitungen auf alternative Flughäfen

Gelegentlich muss British Airways Flüge auf einen anderen als den geplanten Flughafen umleiten – etwa wegen widriger Wetterbedingungen oder wegen Kapazitätsengpässen am Zielflughafen. In solchen Fällen wird die Verspätung nicht anhand der Ankunft am Ausweichflughafen berechnet, sondern nach dem Zeitpunkt, zu dem Sie tatsächlich das ursprünglich gebuchte Ziel erreichen.

Stellt British Airways Ersatztransporte wie Shuttle-Busse bereit, gilt die Ankunft am eigentlichen Zielort als relevanter Zeitpunkt. Dies basiert auf der Rechtsprechung des EuGH (Urteil vom 22. April 2021, Az. C-826/19), die klarstellt, dass eine Umleitung zu einem nahegelegenen Flughafen nicht automatisch eine Entschädigung auslöst.

Ein konkretes Beispiel: Ihr British Airways Flug von London nach Paris wird nach Brüssel umgeleitet und die Airline organisiert einen Bus nach Paris. Entscheidend für die Berechnung der Verspätung ist dann nicht die Landung in Brüssel, sondern erst der Moment, in dem der Bus Sie am Pariser Flughafen absetzt.

4. Keine außergewöhnlichen Umstände als Haftungsausschluss

Nicht jede Verspätung führt zu einer Entschädigungspflicht. British Airways kann von der Zahlungspflicht befreit sein, wenn die Verzögerung auf außergewöhnlichen Umständen beruht, die auch durch alle zumutbaren Maßnahmen nicht zu verhindern gewesen wären. Rechtsgrundlage hierfür ist Artikel 5 Absatz 3 der EU-Fluggastrechte-Verordnung bzw. der entsprechende Passus in der UK261-Regelung.

a. Definition außergewöhnlicher Umstände

Als außergewöhnliche Umstände gelten Ereignisse, die außerhalb des Einflussbereichs der Fluggesellschaft liegen. Hierzu zählen typischerweise schwere Unwetter, Streiks der Flughafenbehörden oder plötzliche Sicherheitsbedrohungen. Solche Situationen entziehen sich selbst der sorgfältigsten Planung durch British Airways. Britische und europäische Gerichte haben jedoch präzise Grenzen gesetzt, wann eine Airline sich auf diesen Ausnahmetatbestand berufen darf.

Ein klassisches Beispiel zur Verdeutlichung: Führt ein technisches Problem am Flugzeug zu Verzögerungen, fällt dies grundsätzlich in den Verantwortungsbereich der Airline und begründet einen Entschädigungsanspruch. Anders verhält es sich bei Vulkanaschewolken oder ähnlichen Naturereignissen, die den Flugverkehr unmöglich machen. Detaillierte Informationen zu den verschiedenen Ausschlussgründen finden Sie hier:

b. Typische Szenarien bei British Airways

Fälle, in denen eine Haftungsbefreiung gerechtfertigt ist:

• Extreme Wetterereignisse: Bei heftigen Schneestürmen über London oder gefährlichen Orkanen besteht kein Entschädigungsanspruch gegenüber British Airways.
• Sicherheitsrisiken: Wird etwa Heathrow wegen einer Terrorwarnung evakuiert, kann British Airways für resultierende Verzögerungen nicht verantwortlich gemacht werden.
• Fremdstreiks: Arbeitsniederlegungen der britischen Grenzbehörden oder der europäischen Flugsicherung gelten als unabwendbare Ereignisse.

Situationen, die trotz äußerer Faktoren entschädigungspflichtig bleiben:

• Technische Störungen: Wenn eine British Airways Maschine wegen mangelhafter Wartung Probleme entwickelt, bleibt der Anspruch bestehen.
• Personalmangel: Auch kurzfristige Ausfälle im Kabinenpersonal muss die Airline durch Reserveplanung abfedern können.
• Interne Streiks: Arbeitsniederlegungen der eigenen Piloten, Flugbegleiter oder des Bodenpersonals von British Airways befreien nicht von der Entschädigungspflicht.

Eine vollständige Übersicht zu anerkannten und abgelehnten außergewöhnlichen Umständen mit vielen Fallbeispielen finden Sie hier:

c. Wann British Airways trotz außergewöhnlicher Umstände zahlen muss

Auch wo British Airways außergewöhnliche Umstände als Verspätungsursache nachweisen kann, entfällt die Entschädigungspflicht nicht automatisch. Sowohl die EU-Verordnung als auch UK261 verpflichten die Fluggesellschaft nämlich, zusätzlich alle zumutbaren Vorkehrungen zu treffen, um Verspätungen zu minimieren.

Konkret bedeutet das, dass die Haftung nur ausgeschlossen ist, wenn British Airways erfolglos folgende Maßnahmen ausschöpft:

• Alternative Beförderungsmöglichkeiten: British Airways muss prüfen, ob Passagiere auf andere Verbindungen – gegebenenfalls auch bei Wettbewerbern – umgebucht werden können. Der Europäische Gerichtshof hat diese Pflicht 2020 ausdrücklich bestätigt (Aktenzeichen C-74/19).
• Bereitstellung von Backup-Flugzeugen: Steht an wichtigen Standorten wie Heathrow oder Gatwick eine Ersatzmaschine zur Verfügung, muss British Airways diese einsetzen, sofern wirtschaftlich vertretbar.

In solchen Szenarien kann ein Entschädigungsanspruch bestehen, obwohl ursprünglich außergewöhnliche Umstände vorlagen. Die Airline muss nachweisen, dass sie wirklich alle machbaren Maßnahmen ergriffen hat. Weitere Informationen und Gerichtsurteile hierzu finden Sie in unserem ausführlichen Artikel:

5. Zusätzliche Voraussetzungen

Die gute Nachricht für British Airways Passagiere: Wenn die bisher diskutierten Hauptkriterien erfüllt sind, steht einer Entschädigung meistens nichts mehr im Weg. Die folgenden weiteren rechtlichen Bedingungen führen in der Praxis nur selten zum Ausschluss berechtigter Ansprüche.

Dennoch sollten Sie diese Zusatzvoraussetzungen kennen, da sie in bestimmten Fällen entscheidend sein können – selbst wenn Ihr British Airways Flug deutlich mehr als drei Stunden Verspätung hatte. Folgende Punkte müssen gegeben sein:

a. Sie verfügen über eine nachweisbare Buchungsbestätigung für den verspäteten Flug.

b. Sie haben den Flug tatsächlich angetreten und sind nicht einfach ferngeblieben.

c. Ihr Ticket wurde zu einem regulären Tarif erworben, nicht mit Sonderkonditionen.

d. Für Sie war ein eigener Sitzplatz vorgesehen.

e. Ihre Ansprüche sind noch nicht verjährt.

f. British Airways ist zahlungsfähig.

Wichtig für Geschäftsreisende und Pauschalurlauber: Sowohl die EU-Verordnung als auch UK261 gelten auch für Sie. Der Entschädigungsanspruch steht dabei immer dem tatsächlichen Passagier zu – nicht dem Arbeitgeber oder Reiseveranstalter. Dies ergibt sich aus den entsprechenden Artikeln beider Regelwerke, die das Recht auf Ausgleichszahlungen explizit dem einzelnen Fluggast zuordnen.

a. Nachweis der bestätigten Buchung

Eine Entschädigung erhalten Sie nur mit einer bestätigten Reservierung für den verspäteten British Airways Flug. Diese Voraussetzung ist sowohl in der EU-Verordnung als auch in UK261 in Artikel 3 Absatz 2 verankert. Eine Buchung ist nachgewiesen, wenn Sie über ein Dokument verfügen, das die Annahme Ihrer Buchung durch British Airways belegt.

Als Nachweis dienen üblicherweise:

1. Ihre Buchungsbestätigung von British Airways, einem Reisebüro oder Buchungsportal
2. Die Bordkarte des verspäteten Fluges

Mindestens eines dieser Dokumente sollten Sie bereithalten, wenn Sie Ihre Entschädigung einfordern. Auch Fluggastportale benötigen diese Unterlagen zur Prüfung Ihrer Ansprüche.

Die Buchungsbestätigung wird standardmäßig nach dem Buchungsvorgang per E-Mail versandt. Sie können sie auch nachträglich abrufen:

• Im Executive Club-Konto auf britishairways.com
• Über die British Airways Smartphone-App
• Auf der British Airways Website mit Buchungscode und Namen
• Beim British Airways Kundenservice (mit Angabe der erforderlichen Daten)

Dabei ist unerheblich, ob Sie direkt bei der Airline oder über ein Buchungsportal gebucht haben. Entscheidend ist nur der Nachweis, dass British Airways die Buchung bestätigt hat – erkennbar am sechsstelligen Buchungscode (PNR) oder der Ticketnummer in den Unterlagen.

Die Bordkarte gilt als gleichwertiger Beleg. Sie setzt einen Check-in voraus, der wiederum nur mit bestätigter Buchung durchführbar ist. Sie finden die Bordkarte:

• in der Bestätigungsemail, die Sie nach dem Check-in erhalten.
• im digitalen Wallet Ihres Smartphones (bei elektronischen Bordkarten).

Wichtig: Ihr Flug muss zu einem öffentlichen Tarif gebucht sein. Meilen-Prämienflüge, rabattierte Angebote und mit Gutscheinen bezahlte Tickets sind dabei unproblematisch: Denn es steht jedermann offen, an einem Vielfliegerprogramm teilzunehmen und darüber zu buchen oder Rabattaktionen zu nutzen oder Gutscheine zu erwerben und damit zu bezahlen. Ausgeschlossen sind lediglich Flüge zum speziellen Mitarbeitertarif (so genannte ID-Tickets).

b. Tatsächlicher Antritt des verspäteten Fluges

Eine weitere relevante Anforderung für Ihren Entschädigungsanspruch: Sie müssen den verspäteten British Airways Flug tatsächlich angetreten haben. Wer eigeninitiativ auf eine andere Verbindung ausweicht oder die Reise komplett absagt, kann keine Entschädigung fordern. Diese Voraussetzung basiert auf dem Grundgedanken, dass die Entschädigung reale Unannehmlichkeiten ausgleichen soll, die nur bei tatsächlicher Teilnahme am Problemflug entstehen können.

Bei mehrteiligen Reisen reicht es aus, wenn Sie den verspäteten British Airways Flug bis zum Umsteigeflughafen nutzen. Sie müssen nicht zwingend auch den Anschlussflug nehmen, falls Sie diesen durch die Verspätung verpassen.

Anders verhält es sich, wenn Sie den verspäteten Flug vollständig meiden. Selbst wenn Sie sich auf eigene Faust eine schnellere Alternative organisieren, entfällt der Anspruch auf Verspätungsentschädigung. Nach der geltenden Rechtsprechung knüpft der Entschädigungsanspruch ausdrücklich an die tatsächlich erlittene Verzögerung von mindestens drei Stunden am Zielort an.

c. Buchung zu regulärem Tarif

Gemäß Artikel 3 beider Fluggastrechte-Regelwerke müssen Sie zu einem öffentlich zugänglichen Tarif gebucht haben. Bei den meisten British Airways Flügen ist diese Bedingung automatisch erfüllt.

Vorsicht geboten ist bei sehr kurzfristigen Buchungen oder Last-Minute-Änderungen. In solchen Fällen gewährt British Airways die Beförderung manchmal nur vorbehaltlich freier Plätze an Bord. Sichern Sie sich dann vor Abflug unbedingt einen Nachweis Ihrer bestätigten Buchung:

• Fordern Sie eine schriftliche Buchungsbestätigung vom British Airways Kundendienst an
• Notieren Sie sich zumindest den sechsstelligen Buchungscode (PNR)

Nach dem Flug wird der Nachweis deutlich schwieriger, da British Airways den Online-Zugriff auf abgeschlossene Buchungen häufig einschränkt.

Entscheidend ist, dass der gebuchte Tarif grundsätzlich allen Kunden offenstand. Nicht entschädigungsberechtigt sind Sie lediglich, wenn Sie:

• völlig kostenfrei reisen oder
• spezielle nicht-öffentliche Tarife nutzen (insbesondere Mitarbeiter- oder ID-Tickets)

Alle regulären Buchungen – auch Billigtickets, Sonderangebote und mit Avios-Meilen erstandene Prämienflüge – berechtigen hingegen zur Entschädigung. Das Kriterium ist einzig, dass der Tarif theoretisch für jeden Reisenden verfügbar war.

d. Persönlicher Sitzplatz an Bord Ihres British Airways Fluges

Gemäß Artikel 3 Absatz 3 der Fluggastrechte-Regelungen benötigen Sie für einen Entschädigungsanspruch einen eigenen Sitzplatz. Eine kostenpflichtige Sitzplatzreservierung ist dabei nicht erforderlich. Wesentlich ist nur, dass für Sie persönlich ein individueller Platz vorgesehen war.

Bei erwachsenen British Airways Passagieren ist diese Voraussetzung praktisch immer gegeben. Anders verhält es sich bei Säuglingen und Kleinkindern: Reisen sie als „infant on lap“ (ohne eigenes Ticket) auf dem Schoß einer Begleitperson, haben sie keinen eigenständigen Entschädigungsanspruch. Minderjährige benötigen für einen eigenen Anspruch einen separaten gebuchten Sitzplatz. Der Bundesgerichtshof hat diese Rechtsauffassung in seinem Urteil vom 17.03.2015 (X ZR 35/14) eindeutig bekräftigt.

Übrigens: Für Haustiere, die in der Kabine oder im Frachtraum mitreisen, besteht ebenfalls kein gesonderter Entschädigungsanspruch. Als anspruchsberechtigte Fluggäste gelten ausschließlich Menschen.

e. Rechtzeitige Geltendmachung der Entschädigung vor Verjährung

Ihre Entschädigungsansprüche gegen British Airways müssen innerhalb der geltenden Verjährungsfrist durchgesetzt werden. Nach britischem Recht bei Flügen aus dem UK gilt eine Verjährungsfrist von sechs Jahren. Bei Flügen aus Deutschland oder anderen EU-Ländern greift hingegen die deutsche Regelverjährung von drei Jahren gemäß § 195 BGB.

Die Verjährungsfrist beginnt nicht am Tag des verspäteten Fluges, sondern erst mit Ablauf des Kalenderjahres, in dem der Flug stattfand. Beispielsweise können Sie für einen verspäteten British Airways Flug aus dem Jahr 2024 Ihre Ansprüche nach EU-Recht bis zum 31.12.2027 geltend machen – unabhängig davon, ob Sie im Januar oder Dezember 2024 geflogen sind.

Beachtenswert: Die längere britische Verjährungsfrist gilt nur für Flüge, die tatsächlich der UK261-Regelung unterliegen. Für alle anderen Flüge gilt die Verjährungsfrist des Landes, dessen Gerichte zuständig sind.

Ein praktischer Tipp: Falls Sie ein Fluggastportal mit der Anspruchsdurchsetzung beauftragen möchten, sollten Sie nicht bis zum letzten Moment warten. Die Portale brauchen in der Regel mehrere Wochen Zeit für die Fallprüfung und eventuelle rechtliche Schritte.

f. Zahlungsfähigkeit von British Airways

Schließlich noch eine weitere (aktuell praktisch nicht relevante) Voraussetzung: Die Fluggesellschaft muss zahlungsfähig sein, damit Entschädigungsansprüche tatsächlich realisiert werden können.

Im Fall von British Airways ist diese Bedingung derzeit problemlos erfüllt. Als Teil der hochprofitablen IAG-Gruppe (International Airlines Group) verzeichnet British Airways sowohl 2023 als auch 2024 gesunde Gewinne. Die wirtschaftliche Lage der Airline ist stabil, sodass bei der Durchsetzung von Entschädigungsansprüchen kein Ausfallrisiko besteht.

Rein zum Verständnis: In der Luftfahrtbranche gab es in der Vergangenheit durchaus Fälle, in denen Fluggäste durch Insolvenzen oder Sanierungsverfahren ihre Ansprüche teilweise oder vollständig verloren. Bei einer etablierten Premium-Airline wie British Airways mit starkem Konzernhintergrund ist dieses Risiko jedoch aktuell nicht gegeben. Zwei Konstellationen könnten Ihren Anspruch gefährden:

1. Eine vollständige Insolvenz der Airline: In diesem Fall müssten Passagiere ihre Ansprüche als Insolvenzforderung anmelden. Nach einem oft jahrelangen Verfahren erhalten Gläubiger typischerweise nur einen Bruchteil ihrer ursprünglichen Forderung. Dieses Schicksal ereilte in der Vergangenheit beispielsweise Flybe und Monarch Airlines.
2. Ein Restrukturierungsverfahren: Die Airline setzt den Flugbetrieb fort, aber ein teilweiser Schuldenerlass ist Teil des Sanierungskonzepts. Fluggäste müssen dabei häufig auf erhebliche Teile ihrer Entschädigungsansprüche verzichten, wie es beispielsweise bei Thomas Cook der Fall war.

Wichtig zu wissen: Nach einem erfolgreichen Sanierungsverfahren sind neue Entschädigungsansprüche von dem früheren Schuldenschnitt nicht betroffen. Sie können diese also normal gegen die restrukturierte Fluggesellschaft geltend machen.

II. Höhe der Entschädigung bei Verspätung mit British Airways

In diesem Abschnitt erfahren Sie, welche Geldsummen British Airways bei Flugverspätungen zahlen muss, sofern alle im vorigen Kapitel beschriebenen Voraussetzungen erfüllt sind.

Wir beleuchten dabei:

1. zunächst das Wichtigste in Kürze zu den möglichen Entschädigungssummen;

2. danach die Grundregel zur Berechnung der Entschädigungen bei British Airways-Flügen;

3. und abschließend wichtige Ausnahmen und Sonderfälle, bei denen sich die Entschädigungshöhe anders gestaltet.

1. Das Wichtigste in Kürze

Die EU-Fluggastrechteverordnung bestimmt in Artikel 7, welche Entschädigungssumme British Airways bei Verspätungen zahlen muss. Die Höhe hängt von der geflogenen Strecke ab:

• 250 € bei Flügen bis 1.500 km – betrifft etwa British Airways-Flüge von Berlin nach Edinburgh oder von München nach London.
• 400 € bei Flügen von 1.500 bis 3.500 km – umfasst British Airways-Verbindungen wie von Hamburg über London nach Istanbul oder von Frankfurt über Heathrow nach Tel Aviv.
• 600 € bei Flügen ab 3.500 km – gilt für British Airways-Langstrecken wie Frankfurt-London-Singapur.

Bei Abflug aus Großbritannien oder bei dortiger Landung auf einem Flug aus einem Drittstaat greift die spiegelbildliche britische Regelung zur Fluggastrechte-Verordnung: UK261. Hier ergeben sich leicht abweichende Entschädigungsbeträge von 220 £, 350 £ oder 520 £ je nach Distanz.

Von dieser Grundregel gibt es jedoch einige wichtige Ausnahmen:

• Bei Langstrecken zahlt British Airways nur 300 € statt 600 €, wenn die Verspätung unter 4 Stunden beträgt.
• Bei Flugstrecken innerhalb der EU sind maximal 400 € möglich, selbst wenn die Strecke länger als 3.500 km ist.
• Bei Ausfall und anschließender Verspätung des Ersatzflugs können Sie unter Umständen Anspruch auf eine doppelte Entschädigung haben.

Im Anwendungsbereich von UK261 gelten entsprechende Ausnahmen, die lediglich an den veränderten Entschädigungssätzen anknüpfen. Um die genaue Entschädigungshöhe für Ihren British Airways-Flug zu berechnen, nutzen Sie einfach unseren Entschädigungsrechner:

2. Grundregel zur Berechnung der Entschädigungshöhe

Die Entschädigungsbeträge, die British Airways nach einer Flugverspätung zahlen muss, richten sich nach zwei verschiedenen rechtlichen Grundlagen – je nachdem, ob Ihr Flug unter die EU-Verordnung oder die britische Regelung fällt:

• Bei Flügen nach EU-Recht (EU261) gelten folgende Beträge pro Person:
  • Bei Kurzstrecken bis 1.500 km: 250 € (Art. 7 Abs. 1 S. 1 lit. a VO (EG) Nr. 261/2004);
  • Bei Mittelstrecken von 1.500 bis 3.500 km: 400 € (Art. 7 Abs. 1 S. 1 lit. b VO (EG) Nr. 261/2004);
  • Bei Langstrecken ab 3.500 km: 600 € (Art. 7 Abs. 1 S. 1 lit. c VO (EG) Nr. 261/2004).
• Bei Flügen nach britischem Recht (UK261) gelten abweichend folgende Beträge:
  • Bei Kurzstrecken bis 1.500 km: 220 £;
  • Bei Mittelstrecken von 1.500 bis 3.500 km: 350 £;
  • Bei Langstrecken ab 3.500 km: 520 £.

Die britische Regelung (offiziell: „The Air Passenger Rights and Air Travel Organisers‘ Licensing (Amendment) (EU Exit) Regulations 2019„) kommt zur Anwendung, wenn Ihr Flug in Großbritannien startet oder wenn er dort landet und aus einem Nicht-EU-Land kommt. Die genauen Voraussetzungen finden Sie im Abschnitt zum Anwendungsbereich der Fluggastrechte weiter oben im Artikel.

Wichtig zu wissen: Für die Berechnung zählt nur die Luftlinie zwischen Abflug- und Zielort. Bei Flügen mit Umsteigen misst British Airways nicht die Summe der einzelnen Teilstrecken, sondern die direkte Entfernung zwischen dem ersten Startflughafen und dem Endziel Ihrer Reise. Möchten Sie wissen, welcher Betrag für Ihre konkrete Flugstrecke gilt? Unser Entschädigungsrechner liefert Ihnen sofort die Antwort:

Jeder einzelne Passagier hat einzeln Anspruch auf diese Entschädigung – das gilt natürlich auch für Kinder mit eigenem Sitzplatz. Dabei steht es Ihnen frei, die Summe der einzelnen Entschädigungsbeträge auch für alle Mitreisenden aus derselben Buchung gemeinsam zu beantragen. British Airways akzeptiert solche Sammelanträge, was den Aufwand für Sie erheblich reduzieren kann. Gleiches gilt, wenn Sie unseren Entschädigungsrechner nutzen möchten, um eine Direktentschädigung zu erhalten.

3. Ausnahmen und Sonderfälle

Die Entschädigungshöhe bei British Airways folgt nicht immer nur der beschriebenen Grundregel. Es gibt mehrere wichtige Ausnahmen, die Ihre Entschädigung erhöhen oder verringern können.

Besonders beachtenswert: Eine Ausnahme kann zu einer Verdoppelung Ihres Anspruchs führen, während andere zu niedrigeren Zahlungen bei Langstreckenflügen führen. Hier die Details:

a. Doppelte Entschädigung bei Ausfall und Verspätung

Der Europäische Gerichtshof hat in einem wegweisenden Urteil festgelegt: Wenn British Airways einen Flug streicht und der angebotene Ersatzflug sich dann ebenfalls um mehr als drei Stunden verspätet, können Sie zwei separate Entschädigungen fordern – eine für den Ausfall und eine für die Verspätung (EuGH, Urteil vom 12.03.2020, Az. C-832/18).

Für diesen doppelten Anspruch müssen jedoch zwei Bedingungen erfüllt sein:

1. Der ursprüngliche Flug muss tatsächlich gestrichen sein, nicht nur zeitlich verschoben.
2. Sie müssen verbindlich auf einen Ersatzflug umgebucht worden sein.

Ein Flugausfall liegt vor, wenn British Airways den gebuchten Flug vollständig streicht. Das erkennen Sie daran, dass:

• British Airways den Flug als „cancelled“, „ausgefallen“ oder „gestrichen“ markiert und
• Sie auf einen Flug mit einer anderen Flugnummer umgebucht werden.

Wird Ihr Flug lediglich auf den nächsten Tag verschoben und behält dieselbe Flugnummer, gilt dies rechtlich nur als Verspätung, nicht als Ausfall.

Entscheidend für den doppelten Anspruch ist: British Airways muss Sie verbindlich auf den Ersatzflug umgebucht haben. Eine Standby-Karte genügt nicht. Sie benötigen eine schriftliche Bestätigung der Umbuchung mit den neuen, konkreten Flugzeiten. Nur dann können Sie bei zusätzlicher Verspätung die zweite Entschädigung einfordern.

b. Halbierte Entschädigung bei Langstrecken

Bei Langstreckenflügen über 3.500 km zahlt British Airways nicht automatisch den vollen Betrag von 600 € (bzw. 520 £ nach britischem Recht). Liegt die tatsächliche Verspätung zwischen drei und vier Stunden, reduziert sich die Entschädigung auf 300 € bzw. 260 £ (Art. 7 Abs. 2 VO (EG) Nr. 261/2004 bzw. entsprechende Regelung in UK261).

Diese Regelung berücksichtigt, dass kürzere Verspätungen auf langen Flügen weniger schwerwiegend ins Gewicht fallen als auf Kurz- und Mittelstrecken. Zumindest relativ gesehen.

c. Sonderregel für Langstrecken innerhalb Europas

Eine weitere wichtige Ausnahme betrifft Langstreckenflüge innerhalb Europas. Selbst wenn diese die 3.500 km-Marke überschreiten, beträgt die maximale Entschädigung nur 400 € nach EU-Recht bzw. 350 £ nach britischem Recht (Art. 7 Abs. 1 S. 1 lit. b VO (EG) Nr. 261/2004 bzw. entsprechende Regelung in UK261).

Zum Tragen kommt diese Regelung etwa bei British Airways-Flügen von Edinbrugh via London nach Zypern oder von Frankfurt via LHR zu den Kanarischen Inseln. Der Gesetzgeber begründet die Begrenzung des Entschädigungsanspruchs auf den Mittelstreckenwert damit, dass Verspätungen innerhalb Europas aufgrund gleicher Zeitzone und einfacherer Ein- und Ausreisebedingungen für Reisende weniger belastend sind als bei interkontinentalen Flügen.

III. Varianten, um von British Airways Entschädigung zu erhalten

In diesem Abschnitt erfahren Sie, wie Sie nach einer Verspätung von British Airways erfolgreich eine Entschädigung bekommen können. Wir stellen verschiedene Methoden vor und bewerten, welcher Weg die besten Chancen auf Erfolg bietet.

Folgende Themen behandeln wir:

1. die wichtigsten Punkte zur Entschädigungsforderung im Überblick.

Danach gehen wir auf folgende Aspekte ein:

2. das typische Zahlungsverhalten von British Airways bei Entschädigungsforderungen;
3. hilfreiche Hinweise zur selbstständigen Durchsetzung Ihrer Ansprüche;
4. die Vorteile der Beauftragung eines Fluggastportals für Ihre Forderung.
5. welche anderen Optionen wie Schlichtungsverfahren für Sie in Betracht kommen.

1. Das Wichtigste in Kürze

Wie Sie Ihre Entschädigung von British Airways am effektivsten durchsetzen, hängt maßgeblich davon ab, wie klar Ihr Entschädigungsanspruch ist. Entscheidend sind vor allem die tatsächliche Länge der Verspätung am Zielort und ob die Ursache erkennbar im Verantwortungsbereich der Airline liegt.

Diese Faktoren sind besonders relevant, da British Airways laut Kundenbewertungen eine eher zurückhaltende Zahlungsbereitschaft zeigt. Die Fluggesellschaft entschädigt am ehesten bei eindeutigen Ansprüchen. Detaillierte Informationen dazu finden Sie in unserer Analyse zum Zahlungsverhalten von British Airways.

a. Vorgehen bei klarem Entschädigungsanspruch

Besonders gute Erfolgsaussichten haben Sie bei offensichtlichen Fällen mit einer Verspätung von deutlich über drei Stunden. Diese sollten auf Umständen beruhen, die British Airways hätte kontrollieren können, wie beispielsweise:

• Technische Probleme ohne äußere Einflüsse
• Interne Personalausfälle
• Betriebliche Organisation der Airline

In solchen Situationen ist es unwahrscheinlich, dass sich die Fluggesellschaft durch außergewöhnliche Umstände von ihrer Zahlungspflicht befreien kann.

Sind Sie unsicher, ob Ihnen eine Entschädigung zusteht, nutzen Sie unseren kostenlosen Entschädigungsrechner:

Bei klaren Ansprüchen können Sie oft mit überschaubarem Zeitaufwand selbst erfolgreich eine Entschädigung fordern. Der Versuch ist angesichts des günstigen Verhältnisses von Aufwand zu möglichem Erfolg für viele Reisende sinnvoll. Häufig reicht eine präzise Nachricht mit der Schilderung des Vorfalls und Ihrer rechtlichen Forderung über das Kontaktformular von British Airways oder eine E-Mail an den Kundenservice.

Zum zeitsparenden Verfassen Ihrer Forderung können Sie unser Musterschreiben als Vorlage nutzen.

b. Vorgehen in komplexeren Fällen

Bei weniger eindeutigen Fällen sollten Sie zunächst sorgfältig prüfen, ob tatsächlich ein Entschädigungsanspruch besteht. Hierzu gehören Situationen mit folgenden Merkmalen:

• Unklare oder nicht dokumentierte Verspätungsursachen
• Wetterbezogene Beeinträchtigungen
• Streiks am Flughafen oder der Flugsicherung
• Technische Defekte mit möglichem Fremdeinfluss

In solchen Fällen empfehlen wir:

1. Kostenlose Überprüfung im Entschädigungsrechner;
2. Sorgfältiges Abwägen der verschiedenen Durchsetzungswege.

Bestätigt sich Ihr Anspruch, können Sie zwar selbstverständlich einen Versuch starten, die Forderung direkt gegenüber British Airways geltend zu machen. Sie müssen aber nach den üblichen Kundenerfahrungen damit rechnen, dass die Airline Sie hier nicht schon auf eine bloße außergerichtliche Aufforderung hin entschädigt.

Zur Durchsetzung stehen Ihnen aber gleichwohl folgende drei Wege offen. Die wichtigsten Eckpunkte dieser Alternativen halten wir unten stichwortartig fest. In den verlinkten Abschnitten finden Sie jeweils eine detailliertere Vorstellung.

1. Beauftragung eines Fluggastportals (mehr dazu):

• Komfortabelste Lösung;
• Minimaler eigener Zeitaufwand;
• Bei erfolgreicher Durchsetzung Entschädigungssumme abzüglich Provision von etwa 25-50% je nach Anbieter (bei Ersatz-Pilot 25-29%);
• Teilweise sehr schnelle Auszahlung innerhalb weniger Tage.

2. Eigenständige Klage (mehr dazu):

• Möglichkeit, die volle Entschädigungssumme zu erhalten;
• Erheblicher Zeitaufwand;
• Kostenrisiko von mehreren hundert Euro ohne Rechtsschutzversicherung;
• Längere Verfahrensdauer von oft über sechs Monaten.

3. Einschaltung einer Schlichtungsstelle (mehr dazu):

• Kostenfrei;
• Kein Prozessrisiko;
• Allerdings: häufig mehrere Monate Bearbeitungszeit;
• Wichtig außerdem: Selbst bei positivem Schlichtungsspruch kann British Airways nicht zur Zahlung gezwungen werden.

2. Zahlungsverhalten von British Airways

Das Zahlungsverhalten von British Airways bei Entschädigungsansprüchen erweist sich als überwiegend problematisch. Die ausgewerteten Kundenbewertungen zeichnen ein eher negatives Bild.

Anders als bei manchen Wettbewerbern sind positive Erfahrungsberichte mit schnellen, unkomplizierten Zahlungen selten zu finden. Stattdessen zeigen aktuelle Fallbeispiele, dass British Airways bei Entschädigungsforderungen häufig zurückhaltend agiert oder diese unzureichend bearbeitet.

Aus den vorliegenden Kundenbewertungen lassen sich folgende typische Problemmuster erkennen:

• unerfüllte Zusagen trotz klarer Entschädigungspflicht; Entschädigungen werden zwar angekündigt, aber nicht oder erst nach wiederholten Erinnerungen ausgezahlt.
• Teilzahlungen unter dem rechtlich geschuldeten Betrag (z.B. 125 € statt 250 € bei einem verspäteten Flug von Berlin nach Edinburgh).
• ausbleibende Reaktionen auf wiederholte Anträge.
• verzögerte Bearbeitung über mehrere Monate hinweg.
• bloße ersatzweise Kompensationsangebote (wie nur 10 £ Gutscheine bei Überbuchung oder 50 £ bei annullierten Flügen).
• automatisierte Antworten ohne individuelle Fallprüfung.

Beispielhafte Erfahrungsberichte zu British Airways Entschädigungsverhalten

Dies belegen zahlreiche kritische Kundenberichte aus den Jahren 2024 und 2025 auf den Bewertungsportalen Trustpilot und Tripadvisor. Einige konkrete Beispiele:

In einem Fall wurde berichtet, dass ein Fluggast aufgrund eines verspäteten Zubringerflugs von Hamburg nach London Heathrow seinen Anschlussflug nach New York verpasste. Die Reise fand im Oktober 2024 statt und die Bewertung datiert vom 10. Februar 2025. Trotz der Ankündigung einer Kompensationszahlung von 600 € pro Person blieb diese aus. Mehr Details unter diesem Link.

Ein weiterer Fall schildert einen Vorfall auf dem Streckenflug von Berlin nach Edinburgh. Die Reise im Juli 2024 verlief trotz einer einstündigen Verspätung am Zielort problematisch, da das Gepäck nicht ankam. In der am 21. Dezember 2024 veröffentlichten Bewertung wurde eine Kompensationsforderung von ca. 150€ für drei Personen gestellt – letztlich jedoch nur 128 € ausgezahlt. Weitere Informationen unter folgendem Link.

Bei einem Flug von Frankfurt nach Orlando im September 2024 kam es zu erheblichen Komplikationen. Der erste Flug verzögerte sich aufgrund defekter Bremsen um mehrere Stunden, sodass eine Umbuchung notwendig wurde, während zusätzlich bereits bezahlte Transfertickets verloren gingen. In der am 1. Oktober 2024 verfassten Bewertung blieb eine angemessene Kompensation aus, trotz wiederholter Anträge. Den vollständigen Fall finden Sie hier.

Ein weiteres Beispiel betrifft einen Flug von Wien nach Johannesburg, bei dem der Fluggast im September 2023 drei Stunden am Flughafen festsaß und seinen Anschlussflug verpasste. Zudem traf das Gepäck erst nach fünf Tagen ein. Die am 30. Mai 2024 veröffentlichte Bewertung kritisiert, dass trotz klarer Fluggastrechte bislang keine Entschädigung gezahlt wurde. Der Fall im Detail lässt sich hier einsehen.

Auf der Strecke London – Düsseldorf im Februar 2024 kam es aufgrund von Überbuchungen zu mehrfachen Problemen. Der betroffene Fluggast wurde trotz frühzeitiger Ticketbuchung – drei Monate im Voraus – zweimal vom Boarding ausgeschlossen. Als Entschädigung erhielt er lediglich einen Hotelservice sowie einen 10 £ Gutschein, was als unzureichend bewertet wurde. Weitere Angaben entnehmen Sie der Rezension selbst.

Ein Trustpilot-Rezensent schildert, dass ein Flug von Alicante nach London Gatwick überbucht wurde, wodurch er am Flughafen strandete und zusätzliche Kosten von 500 £ für einen Alternativflug entstanden. Nach monatelanger Korrespondenz zahlte British Airways letztlich 220 £ – dennoch blieben Auslagen in Höhe von 100 £ unkompensiert. Dieser Fall unterstreicht die durchwachsene Zahlungsmoral der Airline. Mehr dazu hier.

Ein weiterer Trustpilot-Beitrag kritisiert den Umgang mit einer annullierten Flugreise, deren Ausfall den letzten Urlaubstag des Kunden ruinierte. Zunächst wurde als Kompensation ein Betrag von 50 £ pro Person angeboten, der jedoch nachträglich wieder zurückgenommen wurde. Die rein automatisierte und unpersönliche Kommunikation ließ den Anspruch systematisch unbeantwortet erscheinen. Den vollständigen Bericht finden Sie unter: https://www.trustpilot.com/reviews/67b2e86de151bcc952183b7e

Schließlich berichtet ein weiterer Trustpilot-Rezensent von einem Flug BA054 von Johannesburg nach London, der am 29. Januar 2025 kurzfristig storniert wurde – zunächst wurde von einer Verspätung von über 24 Stunden gesprochen, ohne formale Bestätigung. Als Entschädigung erhielt er lediglich einen 50 £ Gutschein, was zu erheblichen beruflichen und privaten Nachteilen führte. Den kompletten Fall lesen Sie hier.

Unser Fazit

Die analysierten Erfahrungsberichte zeigen deutlich: Viele Passagiere erhalten ihre rechtmäßige Entschädigung von British Airways erst nach Einschaltung eines Fluggastportals, der Schlichtungsstelle für öffentlichen Personenverkehr (SÖP) oder eines Anwalts.

Es entsteht der Eindruck, dass British Airways nicht nur unberechtigte Forderungen zurückweist, sondern auch bei berechtigten Entschädigungsansprüchen zunächst ablehnend oder verzögernd reagiert. Dies passiert offenbar besonders häufig, solange die Ansprüche nicht über eine Schlichtungsstelle oder gerichtlich durchgesetzt werden.

Um sich nicht zu Unrecht abweisen zu lassen, empfehlen wir vor der Auseinandersetzung mit der Airline eine unabhängige Einschätzung, ob tatsächlich ein Anspruch auf Flugentschädigung besteht. Dies ist kostenlos mit unserem Entschädigungsrechner möglich:

3. Tipps zur eigenständigen Durchsetzung

Wenn Sie Ihre Entschädigungsansprüche gegen British Airways selbst durchsetzen möchten, unterstützen wir Sie mit praktischen Handlungsempfehlungen. Dazu erklären wir:

• wann sich die selbstständige Forderung einer Entschädigung bei British Airways anbietet;
• den wirksamsten Weg, um Ihre Forderung selbst bei British Airways einzureichen;
• nützliche kostenlose Hilfsmittel, um Ihr Recht auf Flugentschädigung geltend zu machen.

a. Wann ist die selbstständige Durchsetzung bei British Airways sinnvoll?

Bevor Sie Zeit in die eigenständige Forderung investieren, sollten Sie zwei grundlegende Fragen klären, um Ihre Erfolgsaussichten realistisch einzuschätzen:

1. Besteht tatsächlich ein rechtlicher Anspruch auf Entschädigung?
2. Wie wahrscheinlich ist eine freiwillige Zahlung durch British Airways?

Die erste Frage beantworten Sie zuverlässig mit unserem kostenlosen Entschädigungsprüfer:

Eine Anmeldung ist hierfür nicht erforderlich, um den verlinkten Entschädigungsrechner zu nutzen. Die grundlegenden Voraussetzungen für einen Entschädigungsanspruch finden Sie außerdem im verlinkten Abschnitt dieses Artikels.

Zur zweiten Frage: Wie im Abschnitt zum Zahlungsverhalten gezeigt, reagiert British Airways oft zurückhaltend auf Entschädigungsforderungen. Für Ihre Strategie bedeutet das:

Bei eindeutigen Sachverhalten kann sich der eigenständige Versuch mit unserem kostenlosen Musterschreiben durchaus lohnen. Dazu gehören besonders:

• Nachweisbare technische Probleme am Flugzeug ohne Fremdeinwirkung als Verspätungsursache.
• Mehrere Tage vor Abflug mitgeteilte Annullierungen aus betrieblichen Gründen.
• Überbuchungen und daraus resultierende Ankunftsverspätungen wegen Beförderungsverweigerung und Umbuchung.

Bei komplizierteren Fällen oder unklaren Verspätungsursachen sollten Sie den erforderlichen Zeitaufwand realistisch einschätzen. Die eigenständige Durchsetzung bedeutet hier oft:

• Mehrere Stunden für Nachforschungen und Korrespondenz.
• mindestens wiederholte Aufforderungen und oft auch ein Gerichtsverfahren.
• Mögliches Ergebnis: Trotz aller Bemühungen keine Zahlung ohne rechtliche Schritte.

In solchen Situationen erweist sich die Unterstützung durch ein Fluggastportal als komfortablere und effizientere Alternative, insbesondere wenn:

• mehrteilige Flugverbindungen oder Codeshare-Flüge betroffen sind,
• British Airways sich auf außergewöhnliche Umstände beruft oder
• die Fluggesellschaft auf Ihre erste Anfrage nicht reagiert.

b. Der effektivste Weg zur selbstständigen Forderung bei British Airways

Welche Methode eignet sich am besten, um von British Airways eine Entschädigung zu bekommen, wenn Sie es eigenständig versuchen möchten? Basierend auf zahlreichen Erfahrungsberichten und unserer Expertise haben sich sechs grundlegende Strategien als besonders wirkungsvoll erwiesen:

1. Verzicht auf Briefpost für Anfragen;
2. Vorrangige Nutzung des Online-Reklamationsformulars;
3. E-Mail als alternativer Weg zur Kontaktaufnahme;
4. Einsatz eines vorgefertigten Musterschreibens;
5. Bei Nachfragen im gleichen Kommunikationskanal bleiben;
6. Nach zwei erfolglosen Erinnerungen alternative Wege in Betracht ziehen.

Schauen wir uns diese Ratschläge genauer an:

(1) Auf Briefpost verzichten

Ein formeller Brief an British Airways mag zwar als das nachdrücklichste Kommunikationsmittel erscheinen. In der Praxis verzögert dieser Kommunikationsweg jedoch die Bearbeitung erheblich:

• Die Abteilung des Kundendienstes von British Airways befindet sich nicht am Hauptsitz in London, sondern ist an verschiedene Standorte ausgelagert.
• Postsendungen durchlaufen zunächst die zentrale Poststelle und müssen von dort zum zuständigen Kundendienstteam weitergeleitet werden.
• Die Briefe werden für die interne Bearbeitung gescannt und digitalisiert. Der Sachbearbeiter erhält also nicht das physische Schreiben, wodurch der beabsichtigte Eindruck eines „offiziellen“ Dokuments verloren geht.
• Zusätzlich besteht ein erhöhtes Risiko für Übermittlungsprobleme, Zuordnungsfehler und unnötige Verzögerungen.

Letztendlich landet Ihre Anfrage so oder so in digitaler Form bei einem Kundendienstmitarbeiter. Unsere Empfehlung: Sparen Sie sich die Portokosten und die zusätzliche Bearbeitungszeit.

(2) Online-Formular als erste Wahl

Das Online-Reklamationsformular von British Airways stellt nach unseren Erkenntnissen den effektivsten Weg dar, um eine Entschädigungsforderung einzureichen. Die konkreten Vorteile dieses Weges sind:

• Gezielte Erfassung aller relevanten Informationen durch strukturierte Eingabefelder.
• Automatische Weiterleitung an das zuständige Bearbeitungsteam.
• Unmittelbare elektronische Bestätigung des Eingangs.
• Nachverfolgungsmöglichkeit durch Referenznummer (Fall ist über die verlinkte Feedbackseite aufrufbar).
• Erfahrungsgemäß findet bei Eingaben über das Formular neben solchen per-Email am schnellsten eine Bearbeitung im Vergleich zu anderen Kommunikationswegen statt.

(3) E-Mail als Alternative

Als Alternative zum Online-Formular können Sie auch direkt eine E-Mail an contactbade@email.ba.com senden. Dieser Weg bietet den Vorteil, dass Sie British Airways ohne Formatbeschränkungen ein bereits vorbereitetes Aufforderungsschreiben zukommen lassen können. Wenn Sie dabei unseren kostenlosen Musterschreiben-Generator nutzen, ist die Anforderung der Entschädigung per E-Mail besonders zeitsparend.

Auch wenn Sie für Ihre Kontaktaufnahme nicht unser Musterschreiben verwenden, sollten Sie in Ihrer E-Mail auf folgende Punkte achten, um eine zügige Bearbeitung zu fördern:

• Präziser Betreff (z.B. „Entschädigungsforderung gemäß VO (EG) Nr. 261/2004 | Flug: BA836 vom 18.02.2025 | Passagier: Max Mustermann | Buchungsreferenz: ABCDEF“).
• Buchungscode, Flugnummer und Reisedatum hervorgehoben im Text platzieren.
• Wichtige Dokumente wie Bordkarten und Buchungsbestätigung als Anhang beifügen.
• Eindeutige Zahlungsfrist nennen (üblich sind 14 oder 21 Tage).
• Bankverbindung für die Überweisung angeben.

(4) Musterschreiben nutzen

Für die Vorbereitung Ihrer Entschädigungsforderung an British Airways empfehlen wir unser kostenloses, juristisch geprüftes Musterschreiben:

Diese Vorlage bietet folgende Vorteile:

• Rechtlich fundierte und präzise Formulierungen.
• Direkte Bezugnahme auf die relevanten Bestimmungen der EU-Fluggastrechteverordnung Nr. 261/2004.
• Übersichtliche Zusammenstellung aller erforderlichen Informationen für eine zügige Bearbeitung.
• Einfache Anpassung an Ihren individuellen Fall durch unsere benutzerfreundliche Online-Eingabemaske.
• Integrierte Fristsetzung mit allen notwendigen Zahlungsinformationen.

(5) Kommunikationskanal beibehalten

Bei ausbleibenden Antworten erscheint der telefonische Kontakt oft als naheliegende Option. Die Praxis zeigt jedoch, dass dieser Weg bei British Airways meist nicht zum gewünschten Erfolg führt:

• Oft überlange Wartezeiten in der Telefonschleife.
• Servicemitarbeiter am Telefon haben typischerweise keine Entscheidungsbefugnis für Entschädigungsfälle.
• Die Hotline-Mitarbeiter können lediglich Auskunft zum (auch online einsehbaren) Status erteilen, aber keine verbindlichen Zusagen zur Bearbeitung geben bzw. selbst die Prüfung vornehmen und die Auszahlung veranlassen.
• Mündliche Zusicherungen, das Anliegen zu beschleunigen, führen selten zu spürbar schnelleren Rückmeldungen in der Sache.

Unsere Empfehlung für Nachfragen: Bleiben Sie konsequent im ursprünglich gewählten Kommunikationskanal (Online-Formular oder E-Mail). Beziehen Sie sich dabei stets auf die zuvor erhaltene Referenznummer und Ihre erste Anfrage, um die Zuordnung zu erleichtern.

(6) Nach zweiter Erinnerung alternative Wege einschlagen

Bleibt British Airways auch nach Ihrer zweiten Erinnerung untätig oder antwortet nur mit automatisierten Standardschreiben, ist es Zeit, Ihre Strategie zu überdenken. Eine fortgesetzte Korrespondenz mit der Fluggesellschaft führt in dieser Phase erfahrungsgemäß selten zum gewünschten Erfolg. Stattdessen sollten Sie jetzt eine der folgenden effektiveren Optionen in Betracht ziehen:

1. Beauftragung eines spezialisierten Fluggastportals, das Ihre Ansprüche professionell durchsetzt
2. Einleitung eines Schlichtungsverfahrens bei der zuständigen Stelle
3. Kontaktaufnahme mit einem Rechtsanwalt für die juristische Durchsetzung

Diese Alternativen bieten deutlich bessere Erfolgschancen als weitere eigene Versuche, wenn British Airways bis zu diesem Punkt nicht kooperativ reagiert hat.

c. Kostenlose Hilfsmittel zur eigenständigen Durchsetzung gegen British Airways

Die selbstständige Durchsetzung Ihrer Entschädigungsansprüche gegenüber British Airways erfordert zwar gewissen Einsatz, wird jedoch durch nützliche kostenfreie Online-Werkzeuge deutlich vereinfacht. Besonders hilfreich sind:

1. Anspruchsprüfer zur schnellen Überprüfung Ihrer Entschädigungsberechtigung
2. Rechtssichere Vorlagen für Anschreiben

c. Kostenlose Hilfsmittel zur eigenständigen Durchsetzung gegen British Airways

Um rasch und unverbindlich festzustellen, ob und in welcher Höhe Ihnen eine Entschädigung von British Airways zusteht, können Sie unseren spezialisierten Entschädigungsrechner verwenden:

Unser Anspruch ist es, die Ermittlung der Entschädigungsberechtigung so leichtgängig wie möglich zu gestalten. Deswegen zeichnet sich unser Entschädigungsrechner durch folgende Eigenschaften aus:

• Keine Anmeldung oder Registrierung für die Ersteinschätzung notwendig (im Gegensatz zu vielen anderen Fluggastportalen, die erst persönliche Daten abverlangen, bevor sie die Erfolgsaussichten darstellen).
• Keine Angabe persönlicher Kontaktdaten für die Ersteinschätzung erforderlich.
• Automatisierter Abgleich mit unseren umfangreichen Flugdatenbanken.
• Hintergrundprüfung auf mögliche außergewöhnliche Umstände, die eine Entschädigungspflicht ausschließen könnten.

Alternative Prüfmöglichkeiten werden zwar auch vom ADAC und der Verbraucherzentrale NRW angeboten. Diese Tools sind nach unserer Einschätzung jedoch weniger leistungsfähig, da sie:

• die tatsächlichen Verspätungsursachen nicht oder nur auf Basis manueller Eingaben analysieren.
• keinen automatischen Abgleich mit Flugdatenbanken durchführen, um etwa die genaue Ankunftsverspätung zu bestimmen und zwischen beherrschbaren und unbeherrschbaren Faktoren zu unterscheiden.

(2) Musteranschreiben für British Airways

Für die formelle Anforderung einer Entschädigung von British Airways stellen wir Ihnen ein professionelles Musterschreiben kostenfrei zur Verfügung:

Unser speziell auf British Airways abgestimmter Musterbrief bietet entscheidende Vorteile:

• Format für digitale Übermittlung optimiert (einfaches Kopieren in E-Mails oder Online-Formulare).
• Juristische Formulierungen, die sich in zahlreichen Auseinandersetzungen mit British Airways bewährt haben.
• Präzise Darstellung der rechtlichen Grundlagen für Ihre Entschädigungsforderung.
• Strukturierte Aufbereitung der entscheidungsrelevanten Informationen zur Beschleunigung der Bearbeitung.

Ein besonderes Zeitersparnis verschafft die gezielte Konzentration auf die wirklich notwendigen Angaben: Das Schreiben fokussiert sich auf die wesentlichen Informationen, die British Airways zur Bearbeitung benötigt – allen voran den Buchungscode. Mit diesem kann die Fluggesellschaft alle wichtigen Details zum betroffenen Flug direkt in ihrem System abrufen. Dies erspart Ihnen das aufwändige Zusammentragen und Eintragen rechtlich unerheblicher technischer Details und Fluginformationen bei der Anpassung des Musterschreibens an Ihren Fall.

4. Anspruch durchsetzen mit einem Fluggastportal

Als Alternative zur selbstständigen Durchsetzung können Sie Ihre Entschädigungsansprüche gegen British Airways auch über ein spezialisiertes Fluggastportal geltend machen. Dabei übernimmt ein Dienstleister mit Expertise im Fluggastrecht die gesamte Abwicklung für Sie.

In Deutschland gibt es mehrere Dutzend Fluggastportale, auch wenn viele Verbraucher oft nur Flightright als bekanntesten Anbieter kennen. Die grundlegende Funktionsweise ist bei allen ähnlich. Fluggastportale…

• prüfen zunächst kostenfrei Ihren Fall auf Erfolgsaussichten
• übernehmen bei positiver Prüfung die komplette Kommunikation mit British Airways
• setzen Ansprüche wenn nötig gerichtlich durch
• tragen das vollständige Prozesskostenrisiko
• behalten nur im Erfolgsfall eine Provision von der erhaltenen Entschädigung ein

Hier enden die Gemeinsamkeiten jedoch bereits. Die verschiedenen Anbieter unterscheiden sich deutlich in ihrer Preisgestaltung, den Auszahlungszeitpunkten und der Kundenzufriedenheit. Da die Auswahl an Fluggastportalen groß ist, empfehlen wir einen Vergleich der verfügbaren Alternativen.

Für einen besseren Überblick ist eine wichtige grundlegende Unterscheidung hilfreich: Fluggastportale teilen sich in zwei Hauptgruppen mit unterschiedlichen Geschäftsmodellen:

1. Sofortentschädiger wie Ersatz-Pilot:

• kaufen berechtigte Ansprüche direkt von Ihnen ab (Details zu unseren Konditionen finden Sie hier).
• zahlen innerhalb weniger Tage nach positiver Prüfung Ihres Antrags.
• fordern die Auszahlung auch dann nicht zurück, wenn die Durchsetzung gegen British Airways erfolglos bleibt.

2. Inkasso-Portale wie Flightright:

• zahlen erst nach erfolgreicher Durchsetzung gegenüber der Airline.
• benötigen oft mehrere Wochen bis Monate bis zur Beitreibung der Entschädigung von British Airways.
• tragen die Anwalts- und Gerichtskosten auch bei erfolgloser Durchsetzung.

Detaillierte Informationen zu:

• Provisionen der verschiedenen Dienstleister,
• Durchschnittlichen Bearbeitungszeiten &
• Kundenbewertungen

haben wir in einem separaten Artikel zusammengestellt. Dort finden Sie einen umfassenden, neutralen Vergleich der Konditionen aller großen Fluggastportale, nicht nur von Ersatz-Pilot. Um eine möglichst objektive Darstellung zu gewährleisten, beschränken wir uns auf die präzise Wiedergabe der Zahlen, Daten und Fakten zu Kosten, Auszahlungsdauer und Kundenzufriedenheit, ohne wertende Kommentare.

Zusätzlich empfehlen wir Ihnen auch die Vergleiche von Ersatz-Pilot, Flightright und anderen Anbietern durch unabhängige Testinstitute. Zum Beispiel bei test.de, Qamqam und Finanztip. Ebenso lohnenswert ist ein Blick auf die Kundenbewertungen der verschiedenen Fluggasthelfer auf Trustpilot.

5. Sonstige Möglichkeiten (Schlichtungsstellen & Co.)

Wenn Sie nach einer Flugverspätung Ihre Entschädigung von British Airways weder persönlich einfordern noch ein Fluggastportal beauftragen möchten, stehen Ihnen noch drei weitere Wege zur Verfügung:

1. die eigenständige Klageerhebung vor Gericht,
2. die Anrufung einer Schlichtungsstelle wie der SÖP und
3. eine Beschwerde bei zuständigen Behörden wie der britischen Zivilluftfahrtbehörde CAA oder über soziale Medien.

Betrachten wir diese drei Alternativen im Detail:

a. Eigenständige Klageerhebung

Bleibt British Airways trotz Ihrer Aufforderungen untätig, können Sie den gerichtlichen Weg beschreiten. Dabei haben Sie zwei grundlegende Möglichkeiten:

Mit Rechtsschutzversicherung

Diese Variante lässt sich bezogen auf das Prozedere und die Prozesskosten folgendermaßen beschreiben:

• Minimales finanzielles Risiko, da die Rechtsschutzversicherung die Prozesskosten übernimmt.
• Ihr Anwalt klärt vorab die Deckungszusage mit dem Versicherer.
• Sie zahlen lediglich die vereinbarte Selbstbeteiligung und erhalten diese bei Prozessgewinn zurückerstattet.
• Bei einer Niederlage trägt der Versicherer abgesehen von Ihrer Selbstbeteiligung die vollen Prozesskosten.

Ohne Rechtsschutzversicherung

Diese Alternative kennzeichnet sich bezogen auf die Prozessfinanzierung durch Folgendes:

• Sie müssen alle Prozesskosten für Anwalt und Gericht selbst vorstrecken.
• Bei einem typischen Streitwert von 250-600 € betragen die Gerichtskosten etwa 114-174 €.
• Falls Sie einen Anwalt einschalten, müssen Sie dessen Gebühren zusätzlich tragen (ca. 100-200 € inklusive Mehrwertsteuer).
• Bei Prozessverlust erhalten Sie keine Erstattung der Gerichts- und eigenen Anwaltskosten und müssen zudem die gegnerischen Anwaltskosten bezahlen (§ 91 Abs. 1 ZPO).

Detaillierte Informationen zu Ihren Möglichkeiten, gerichtlich gegen British Airways vorzugehen, haben wir in einem ausführlichen Artikel zusammengestellt:

b. Einschaltung einer Schlichtungsstelle

Eine kostenfreie und bewährte Alternative zur Klage bietet die Schlichtung durch die Schlichtungsstelle für öffentlichen Personenverkehr (SÖP). Dieses Verfahren bringt mehrere Pluspunkte mit sich:

• Vollständig kostenfrei für Reisende.
• Keine Notwendigkeit einer anwaltlichen Vertretung.
• Nutzerfreundliches Online-Antragsverfahren.
• Schnellere Bearbeitung als bei Gerichtsverfahren.
• Zumindest teilweise folgt auch British Airways den Schlichtungsempfehlungen.

Allerdings sind Schlichtungsempfehlungen für British Airways unverbindlich. Anders als bei Gerichtsurteilen sind sie nicht vollstreckbar und zwingen die Airline nicht zur Entschädigung. In der Praxis führt das zuweilen dazu, dass trotz Schlichtungsvorschlag zugunsten eines Fluggastes die Fluggesellschaft eine Zahlung weiterhin verweigert und es erst auf ein Gerichtsverfahren ankommen lässt.

Beachten Sie außerdem, dass man ein Schlichtungsverfahren nicht ohne Weiteres anstrengen kann. Es müssen erst bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Die wichtigsten Bedingungen sind folgende:

• Sie müssen British Airways zuvor direkt kontaktiert haben.
• Seit Ihrer ersten Beschwerde müssen mindestens 2 Monate ergebnislos vergangen sein.
• Der Schlichtungsantrag muss spätestens 1 Jahr nach dem verspäteten Flug gestellt werden.
• Es darf keine parallele Klage oder andere Schlichtung zum selben Fall laufen.

Den Schlichtungsantrag können Sie bequem online einreichen.

c. Öffentliche Beschwerden

Wenn Sie sich gegen die bisher genannten Lösungswege entscheiden, können Sie zusätzlichen Druck über zwei weitere Kanäle aufbauen – entweder durch behördliche Beschwerden oder über soziale Netzwerke:

(1) Beschwerde bei der Zivilluftfahrtbehörde

Für British Airways ist primär die britische Zivilluftfahrtbehörde CAA (Civil Aviation Authority) die zuständige Aufsichtsbehörde. In Deutschland übernimmt das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) diese Funktion. Beide Stellen nehmen Beschwerden zu verweigerten Entschädigungen entgegen. Bevor Sie eine solche Beschwerde einreichen, sollten Sie jedoch Folgendes wissen:

• Die Verweigerung rechtmäßiger Entschädigungszahlungen stellt zumindest nach deutschem Recht eine Ordnungswidrigkeit dar. Rechtsgrundlage sind § 58 Absatz 1 Nr. 3 und § 59 Luftverkehrsgesetz.
• Die Aufsichtsbehörden können Bußgelder gegen British Airways verhängen. Sie tun dies zwar im Regelfall nicht bloß wegen eines Fehlverhaltens in einem einzelnen Fall. Häufen sich aber einzelne Beschwerden, sind Ordnungsmaßnahmen durchaus ein gängiges Mittel, um die Fluggesellschaft zu disziplinieren.
• Selbst bei Verhängung eines Bußgeldes gilt aber: Die Behörden übernehmen jedoch keine individuelle Durchsetzung Ihres konkreten Anspruchs.
• Eine Beschwerde kann dementsprechend allenfalls mittelbaren Druck auf die Fluggesellschaft ausüben.

(2) Öffentliche Kritik

Während viele Unternehmen empfindlich auf öffentliche Kritik reagieren, zeigt sich British Airways hier vergleichsweise zurückhaltend:

• Bewertungen auf Trustpilot und Tripadvisor werden zumindest nicht oder nur mit standardisierten Antworten beantwortet.
• Beschwerden in sozialen Medien führen nur selten zu konkreter Problemlösung.
• Die Erfolgsaussichten für eine Entschädigungszahlung sind auf diesem Weg generell niedrig.

Falls Sie dennoch öffentlich Kritik äußern möchten, sollten Sie:

• in Ihrer Darstellung sachlich und faktentreu bleiben.
• bei allen Angaben präzise und korrekt sein.
• auf Übertreibungen, emotionale Ausbrüche oder persönliche Angriffe verzichten.

Diese Vorsichtsmaßnahmen sind wichtig, denn bei Verstößen gegen die Community-Richtlinien drohen auf den jeweiligen Plattformen Einschränkungen oder sogar der Ausschluss von der weiteren Nutzung.

IV. Musterbrief für Entschädigung bei British Airways-Verspätung

Mit unserem kostenlosen Formular können Sie ein individuelles Musterschreiben erstellen, um Ihre Entschädigung bei British Airways einzufordern. Nach Eingabe Ihrer Daten erhalten Sie per E-Mail einen auf Ihren konkreten Fall zugeschnittenen Musterbrief samt praktischen Hinweisen zur Verwendung und den richtigen Kontaktdaten für die Einreichung bei British Airways.

Wir generieren das Schreiben automatisch sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch. Obwohl British Airways ein britisches Unternehmen ist, akzeptiert der Kundendienst auch deutschsprachige Anfragen für Flüge von und nach Deutschland.

Zur Nutzung des Musterschreibens stehen Ihnen zwei Optionen zur Verfügung: Sie können entweder direkt alle Felder im Formular ausfüllen und erhalten ein komplett personalisiertes Schreiben. Oder Sie lassen die Eingabefelder frei und bekommen von uns zunächst eine universelle Vorlage per E-Mail, in die Sie Ihre persönlichen Daten später selbst eintragen können.

Wichtiger Hinweis: Prüfen Sie vor dem Versand des Musterbriefs mit unserem kostenlosen Entschädigungsrechner, ob Sie tatsächlich anspruchsberechtigt sind. Die Prüfung nimmt nur wenige Minuten in Anspruch, erfolgt vollkommen anonym und gibt Ihnen Sicherheit über Ihre Erfolgsaussichten.

V. Antworten auf häufige Fragen zur Flugentschädigung von British Airways

Zur Verfasserin des Artikels

Diesen Artikel hat Laura Held am 2.3.2025 verfasst. Sie ist seit 2021 Mitarbeiterin bei Ersatz-Pilot und unterstützt die Online-Redaktion regelmäßig mit Beiträgen zu Fluggastrechten. Als häufige Flugreisende kennt sie die Probleme bei Flugverspätungen aus erster Hand und weiß genau, worauf es bei der Durchsetzung von Entschädigungsansprüchen ankommt.

Die rechtliche Prüfung des Artikels erfolgte durch Dr. Christopher Wekel. Als Rechtsanwalt der Hamburger Kanzlei Pale Bridge Rechtsanwälte berät er Ersatz-Pilot in reiserechtlichen Fragen. Er analysiert für das Portal laufend die aktuelle Rechtsprechung zu Fluggastrechten und erstellt regelmäßig Fachgutachten in diesem Bereich.

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